Yiquan Glossar
Bagua Zhang: Eine der drei bekannten inneren Kampfkünste aus China, typisch dabei ist das Gehen im Kreis und Rotationsbewegungen um die Längsachse. Yiquan hat daraus z.B. die Schrittarbeit entlehnt.
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Dingba Bu: Fussstellung im 45° Winkel, mit einer Schrittbreite Abstand und einem Fuss weiter vorne mit abgehobener Ferse. Der vordere Fuss zeigt gerade nach vorne. Die Grundlage zur Hun Yuan Stellung.
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Fa Li: Explosionsartige Kraftentladung, dabei geht der Körper blitzartig vom Zustand der maximalen Entspannung zur maximalen Anspannung über.
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Flexibel: Heisst bei der Ausführung einer Bewegung, dass sich die Arme und der Körper in die entgegengesetzte Richtung bewegen.
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Hun Yuan Li: Ausbalancierte oder universale Kraft, wird durch Hun Yuan Zhuang zusammen mit Mo Jin entwickelt. Im Idealfall sind die fünf Komponenten zur Einheit verschmolzen: Shen, Yi, Li, Qi und Xing. Stellt die Basis für Anwendungen dar.
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Hun Yuan Zhuang: Position im Dingba Bu in der die universale Kraft entwickelt wird und aus der sämtliche Anwendungen erfolgen können.
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Kompakt: Heisst bei der Ausführung einer Bewegung, dass sich die Arme und der Körper in die gleiche Richtung bewegen.
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Li: Körperliche Kraft
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Mo Jin: "Erspüren" von gegensätzlichen Kräftepaaren. Z.B. Schieben und Ziehen gleichzeitig. Fördert die Fähigkeit zum blitzschnellen Umschalten der Bewegungsrichtung.
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Mocabu: Reibender Schritt, auch durch den Schlamm waten. Hauptübung für die Beine.
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Ping Bu: Parallelstand
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Qi: Ein in China sehr wichtiger Begriff, der nur schwer übersetzt werden kann. Der Begriff steht zum Beispiel für Energie, Atem oder Dampf. Das Qi ist im Yiquan natürlicherweise dabei, es wird ihm aber keine spezielle Beachtung geschenkt.
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Quan: Kampfkunstsystem
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San Shou: Sparring oder Freikampf zur Überprüfung der Selbstverteidigungsfähigkeit mit unterschiedlichen Regeln.
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Shen: Geist, Mut
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Shi Li ("schöli"): +/- Wörtlich "Kraft kosten/wahrnehmen". Bewegte Übungen um die beim Stehen (Zhan Zhuang) wahrgenommenen Kräfte in den Raum auszudehnen. Zum Üben der ausgewogenen Kraft und zum Verbessern der neuromuskulären Koordination.
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Shun Li Ni Xing: Vorstellen gegensätzlicher Kräfte (z.B. eine Vase halten und gleichzeitig auseinanderziehen), dabei werden die Agonisten und Antagonisten der Bewegungsmuskulatur durch eine minimale Muskelspannung gleichzeitig angesteuert. Dies entspannt die Antagonisten ("Bremse") und fördert die Fähigkeit zum blitzschnellen Wechseln der Bewegungsrichtung.
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Song: Zustand körperlicher und geistiger Entspannung, aber ohne schlaff zu sein. Voraussetzung einer flüssigen Bewegung.
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Taiji Quan: Bekannteste der inneren chinesischen Kampfkünste, typisch sind runde, weiche und fliessende Bewegungen. Wird z.T. sehr langsam praktiziert. Das Yiquan hat daraus z.B. die Fähigkeit des Klebens und Spürens der gegnerischen Kraft entlehnt.
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Tui Shou: Push-Hands, Partnerübung zum Überprüfen von Techniken in einem kontrollierten Rahmen ohne dass eine Schutzausrüstung nötig ist.
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Wang Xiangzhai: Begründer des Yiquans. Er schälte wesentliche Elemente verschiedener Kampfkünste heraus und fügte sie nahtlos in einem neuen Kampfkunstsystem zusammen. Er stand im regen Austausch mit vielen berühmten Meistern und lebte von 1886 – 1963.
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Xing: Die Form oder äussere Körpererscheinung, z.B. die Körperhaltung.
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Xingyiquan: Das dritte System der bekannten inneren chinesischen Kampfkünste, es ist bekannt für seine explosiven, geradlinigen Techniken. Vieles davon ist im Yiquan integriert, z.B. die explosive Kraftentfaltung (Fa Li).
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Yi: Zentraler und deshalb namensgebender Begriff im Yiquan (Yi-quan) für Vorstellung, Absicht, Wille, Konzentration usw.
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Yiquan ("i-tschüan"): Moderne chinesische Heil- und Kampfkunst von Wang Xianzhai zum Aufbau von Kraft, Geschicklichkeit, Vitalität und Lebensfreude. Zentral ist, dass alle Übungen vom Yi (der Vorstellungskraft) begleitet werden und dass das Zhan Zhuang (stehende Übung) die Mutterübung darstellt. Sehr wichtig ist dabei die Entspannung.
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Zhan Zhuang ("D'schan D'schuang"): Stehen wie ein Baum. Entspanntes und regungsloses Stehen in verschiedenen Körperpositionen kombiniert mit Vorstellungsarbeit (Yi). Es ist eine Art der Meditation welche die innere Kraft (Hun Yuan Li) und Körper und Geist trainiert.
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Zheng Li: Isometrisch gegensätzliche Kräftepaare. Dabei denkt man sich während den Übungen Stahlfedern zwischen den einzelnen Körperteilen und zusätzlich zu einem äusseren Punkt, was dazu führt, dass der ganze Körper eine federartige Vorspannung erhält.
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Zou Bu: Schrittarbeit. Der Hauptschritt ist Mocabu.
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