Taijiquan

Taijiquan ist eine traditionelle chinesische Bewegungskunst mit Wurzeln in den Inneren Kampfkünsten.
Dabei steht insbesondere das Training der sogenannten inneren Kraft im Vordergrund – durch entspannte, bewusste und langsame Bewegungen.
Die genauen Ursprünge des Taijiquan sind historisch nicht eindeutig belegt. Klar ist jedoch: Im Zentrum steht die Idee, geistige und körperliche Gesundheit durch regelmässiges Üben zu fördern und zu erhalten.

Der Yang-Stil – kraftvoll, ruhig, fliessend
Er zeichnet sich durch langsame, gleichmässige und weiträumige Bewegungen aus, die innere Ruhe, Stabilität und Koordination fördern.
Die 26er-Kurzform nach Jumin Chen
Diese kurze Form umfasst 26 Figuren aus dem traditionellen Yang-Stil und bildet eine in sich geschlossene Abfolge. Das Erlernen der Kurzform erlaubt es, von Anfang an auf die zentralen Prinzipien einzugehen – etwa das Aufgerichtetsein, die Bewegung aus dem Körperzentrum heraus und das Ganzkörperbewusstsein: Kein Körperteil bewegt sich isoliert – alles ist miteinander verbunden.
Die 85er-Langform nach Yang Cheng Fu
Diese anspruchsvolle Form besteht aus 85 Figuren (je nach Zählweise auch 108) und basiert auf jahrzehntelanger Weitergabe innerhalb der Yang-Tradition.
Auch hier stehen die Prinzipien im Zentrum – sie sind der wahre, jedoch unsichtbare Schatz des Taijiquans. Wer mit diesen Prinzipien arbeitet, entdeckt nach und nach den tieferen Wert der Praxis.
Die 55er-Schwertform
Diese elegante und kraftvolle Form verbindet fliessende Schwertbewegungen mit innerer Klarheit, Präzision und Struktur. Sie basiert auf denselben Prinzipien wie die beiden Handformen und erweitert sie durch die Führung einer Waffe. Die 55er-Schwertform betont die Verbindung von Fokus, Leichtigkeit und innerer Kraft – eine ideale Ergänzung zur Handform.
Weitere Informationen
Detaillierte Beschreibungen der Figuren und Grundlagen findest du z. B. in folgendem Buch:
Foen Tjoeng Lie, Christa Proksch. 2001. Tai-Ji-Quan Yang-Stil. Kolibri Verlag.
ISBN 3-928288-00-8.